Stefan Goertz ist freiberuflicher Maler und Schmuckdesigner aus Berlin-Neukölln. Aufgewachsen auf dem Aachener Land und geprägt vom Selbstverständnis eines Scheidungskinds der 80er Jahre, fand er in Berlin seit 2011 die Bühne für seine farbintensive, vielschichtige Kunst. Seine Malerei ist ein humorvoller, sinnlicher Gegenentwurf zur Überdigitalisierung – und zugleich Ausdruck von Identität, Widerstand und Lebensfreude.
Goertz’ abstrakte Arbeiten bewegen sich zwischen emotionaler Tiefe und popkultureller Oberfläche, zwischen Farbrausch und ironischem Kommentar. Neon-, Pastell- und Metallicfarben begegnen sich großzügig auf der Leinwand und entfalten Leuchtkraft, Harmonie und Bewegung. Zentrales Anliegen seines Wirkens ist das Zusammenspiel der Farben – ihre Fähigkeit, sich gegenseitig in ihrer Wirkung zu verstärken und dadurch die Betrachter in den bann zu ziehen. Neuere Serien integrieren zunehmend geometrische und figurative Elemente, die die reliefartigen Kompositionen strukturieren und visuell rhythmisieren.
Seine Technik kombiniert klassische Werkzeuge wie Pinsel, Edding und Sprühfarbe mit ungewöhnlichen Materialien – etwa Post-it-Zetteln, die er als Malwerkzeug einsetzt. So entstehen dreidimensionale, kontrastreiche Oberflächen mit hohem Wiedererkennungswert: analoge Gegenwelten zum digitalen Überfluss. Zwei Prinzipien ziehen sich konsequent durch sein Werk: die Bedeutung von Farbe und die Kraft eines guten Bildtitels – beides Lehren seiner langjährigen Kunstlehrerin, deren visuelle Sprache bis heute in seiner Ästhetik nachhallt.
Neben der Malerei entwirft Stefan Goertz unter dem Label HAUTE KUKI & Die Markise, das er gemeinsam mit dem ehemaligen Werbemodel Gorka Maeztu gegründet hat, auch Schmuck. Jedes Stück enthält eine kleine abstrakte Malerei, eingebettet in transparente Kaltemaille – tragbare Miniaturkunst, von der er inzwischen zehntausende Unikate verkauft hat.
Goertz zeigte seine Arbeiten unter anderem in Berlin und London.